Gefleckter Schierling (Conium maculatum) im Höllenbrand in Gundersheim

Gefleckter Schierling (Conium maculatum) im Höllenbrand in Westhofen

Neophyten

Neophyten sind Pflanzenarten, die erst in jüngerer Zeit in ein bestimmtes Gebiet eingeführt wurden und sich dort etabliert haben. Oft handelt es sich dabei um gebietsfremde Arten, die durch den Menschen absichtlich oder unabsichtlich eingeschleppt wurden. Neophyten können sowohl einheimische als auch fremdländische Arten sein.

Einige Neophyten können sich stark vermehren und dadurch einheimische Pflanzenarten verdrängen. Dies kann negative Auswirkungen auf die Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht haben. Ein bekanntes Beispiel für eine invasive Neophytenart ist der gefleckte Schierling.

Der gefleckte Schierling (Conium maculatum) ist eine giftige Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Zunehmend breitet er sich in Rheinhessen aus - als Straßenbegleitgrün oder auf Freiflächen und Wiesen.

Der gefleckte Schierling ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann. Er hat einen hohlen, kantigen Stängel mit purpurroten Flecken und gefiederte Blätter, die stark nach Petersilie oder Fenchel aussehen. Die kleinen weißen Blüten sind in doldenförmigen Blütenständen angeordnet und blühen von Juni bis August.

Die gesamte Pflanze des gefleckten Schierlings ist hochgiftig. Sie enthält das Nervengift Coniin, das bereits in geringen Mengen tödlich sein kann. Der Verzehr der Pflanze kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen, darunter Lähmungen, Atemnot, Krämpfe und im schlimmsten Fall zum Tod. Auch der Kontakt mit der Haut kann zu Reizungen führen.

Aufgrund seiner Giftigkeit sollte der gefleckte Schierling unbedingt gemieden werden. Es ist wichtig, ihn nicht zu berühren oder zu verzehren und Kinder über die Gefahren dieser Pflanze aufzuklären.

 

Neophyten können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Insekten haben.

Einige Neophytenarten können eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten darstellen. Sie bieten Pollen und Nektar an, die von Bienen, Schmetterlingen und anderen Bestäubern genutzt werden können. Dies kann insbesondere in urbanen Gebieten von Bedeutung sein, wo natürliche Lebensräume für Insekten oft begrenzt sind.

Auf der anderen Seite können invasive Neophytenarten negative Auswirkungen auf einheimische Insekten haben. Wenn sich diese Pflanzen stark ausbreiten und heimische Arten verdrängen, gehen auch die Nahrungsquellen für spezialisierte Insektenarten verloren. Diese sind oft auf bestimmte einheimische Pflanzen angewiesen, um sich zu ernähren oder ihre Eier abzulegen.

Invasive Neophyten können auch den Lebensraum für Insekten verändern. Sie können natürliche Lebensräume wie Wälder oder Feuchtgebiete dominieren und dadurch die Vielfalt der Pflanzenarten verringern. Dies wiederum kann sich negativ auf die Artenvielfalt der Insekten auswirken, da sie auf eine Vielzahl von Pflanzen angewiesen sind.

Bei unserer Insektenstudie im Höllenbrand in Gundersheim konnten wir eine direkte Auswirkung der Neophyten auf die Insektenvielfalt feststellen. Mit zunehmendem Aufwuchs des Gefleckten Schierling gingen die Anzahl der Individuen zurück und bei voller Blüte waren keine Individuen mehr in den Bodenfallen feststellbar.

Es ist wichtig, die Auswirkungen von Neophyten auf Insekten zu untersuchen und zu verstehen, um geeignete Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität ergreifen zu können. Dazu gehören das Monitoring invasiver Arten, das Entfernen oder Kontrollieren ihrer Ausbreitung und das Schaffen von Lebensräumen für einheimische Pflanzen und Insekten.