Weitere wichtige Informationen rund um die Wanzen finden Sie auf unserer Seite

 

Beerenwanze - Dolycoris baccarum

 

Die Wanzen (Heteroptera)
Weltweit gibt es ca. 40.000 Wanzenarten, in Deutschland sind es knapp 1000, Tendenz zunehmend, denn der Klimawandel lässt neue Arten sich immer weiter nach Norden ausdehnen oder neue Arten werden eingeschleppt.
Die Wanzen sind Insekten, die im Allgemeinen unter Menschen einen eher schlechten Ruf besitzen. Bei der Mehrheit der Wanzen handelt es sich aber um sehr vielseitige, wundersame und nicht zuletzt sogar nützliche Insekten. Nur wenige Arten kommen ihrem Ruf als Plagegeister tatsächlich nach.


Wanzen besiedeln nahezu alle Lebensräume. Auch die vom Gartenteich bekannten Wasserläufer, Rückenschwimmer und Wasserskorpione gehören zu den Wanzen. Bei uns findet man Wanzen auf Gräsern ebenso wie auf Sträuchern und Bäumen oder in der Bodenstreu. Es gibt vegetarische Wanzen, aber ebenso Aasfresser, Räuber und Gemischtkostler. Allen gemein ist, dass sie nur Flüssignahrung zu sich nehmen können. Ein erbeutetes Insekt wird daher zunächst mit dem Rostrum angestochen, dann spritzt die Wanze Verdauungsflüssigkeit ein, so dass sich ein Nahrungsbrei bildet, der dann eingesogen wird. Einige Raubwanzen, erkennbar am schlanken Körperbau und den besonders kräftigen Vorderbeinen, können sogar die menschliche Haut durchstechen.


Fühlen sich Wanzen in die Enge getrieben, sondern sie ein Warnsekret ab. Wanzen kommunizieren stark über Duftstoffe (Pheremone), die für unser menschliches Empfinden bei den meisten Arten eher Stinkstoffe sind. Die Stinkdrüsen sitzen bei allen Wanzen zwischen den mittleren und hinterem Beinpaar. Die Pheremone signalisieren entweder bereit für den Kampf mit einem Artgenossen oder bereit für die Paarung. Auch die Larven geben ein Gemeinschafts-Pheromon ab, das zur Bildung großer Gruppen führt. Ein anderer Duftstoff entströmt, wenn Gefahr in Verzug ist, so dass die Larven schleunigst in alle Richtungen davonlaufen.


Die erwachsenen Wanzen haben eine Lebenserwartung von bis zu einem Jahr.


Aussehen
Wanzen unterscheiden sich nach der jeweiligen Art in sehr unterschiedlichen Größen, Mustern und Farben. Von unspektakulären Brauntönen mancher Baumwanzen, über grüne Stinkwanzen bis hin zu knallig rot-schwarzen Streifenwanzen sind unzählige Farbvariationen möglich.

Mit ihren von Krallen und Haftlappen besetzte haarigen Beinen können sich die Wanzen den verschiedensten Lebensräumen an Land und Wasser anpassen. Wanzen können laufen, springen und viele sogar fliegen.


Die natürlichen Feinde der Heteroptera
Die Wanze ist ihr eigener Feind. Während die Pflanzensauger normalerweise untereinander harmonieren, gehen die räuberischen Arten auch auf ihre Artgenossen los. Dabei sind sie gegen die giftigen Abwehrreaktionen der Insekten immun. Vögel, Mäuse, Spinnen und viele andere Insekten gehören zu den größten natürlichen Feinden, neben dem Mensch.

 

Wanzen als Bioindikator

Wanzen eignen sich als Indikatoren für naturschutzfachliche Aussagen und Planungen sowie als Indikatoren für die Biodiversität.

 

Wanzen werden von uns mittels Sichtung, Kescher und Klopfen erhoben.