Hauhechelbläuling - Polyommatus icarus

 

Smaragd-Fallkäfer - Cryptocephalus aureolus

 

Europäischer Laternenträger - Dictyophara europaea

 

 

Bei allen Insekten finden Sie Hinweise auf den gesetzlichen Schutzstatus (BNatSchG und BArtSchV) und die Einstufung in der Roten Liste Deutschlands sowie Rheinland-Pfalz.

 

Erläuterungen zur Roten Liste:

0 = ausgestorben oder verschollen

1 = vom Aussterben bedroht

2 = stark gefährdet

3 = gefährdet

V = Art der Vorwarnliste

R = seltene Art mit eng begrenztem Vorkommen

D = Daten defizitär

G = Status unbekannt, Gefährdung anzunehmen

 

Chorthippus-biguttulus-Gruppe

Insekten

Insekten sind faszinierende Tiere: sie schillern in unterschiedlichsten Farben, nehmen die skurrilsten Formen an und sind in fast allen Lebensräumen der Erde zu finden. Sie zählen zur artenreichsten Klasse unter den Tieren, angeführt von den Ordnungen der Käfer, Schmetterlinge, Zweiflügler und Hautflügler. In Deutschland gibt es ca. 33.000 Insekten. Keine andere Tierklasse hat solch eine beeindruckende Artenvielfalt.

Insekten sind die Verwandlungskünstler schlechthin. Man unterscheidet Insekten mit einer unvollkommen oder einer vollkommenen Verwandlung (Metamorphose). Wanzen, Libellen und Heuschrecken schlüpfen aus dem Ei und sehen schon fast aus wie die späteren Erwachsenen. Mit jeder Häutung ähnelt ihr Aussehen mehr dem fertigentwickelten Tier. Diese Schritt-für-Schritt-Verwandlung nennt sich unvollkommene Metamorphose. Heuschrecken und Wanzen gehören beispielsweise zu diesen Tieren. Wie oft und wie lange so ein Larvenstadium anhält, hängt unter anderem von der Temperatur und dem Nahrungsangebot ab.Eine vollständige Metamorphose bedeutet, dass sich das Tier komplett verwandelt. Schmetterlinge und Käfer durchlaufen die verschiedenen Lebensphasen Ei – Raupe – Puppe – Schmetterling oder Ei – Engerling – Puppe – Käfer. Die Larven (Maden, Raupen oder Engerlinge) sehen ganz anders aus als die adulten Tiere. Außerdem haben sie teilweise völlig andere Lebensweisen, kommen in anderen Lebensräumen vor und bevorzugen andere Futterquellen. Erst im Puppenstadium verwandelt sich das Insekt und schlüpft mit einem völlig anderen Aussehen aus seiner Puppe. Fliegen, Bienen, Schmetterlinge und Käfer durchlaufen diesen Entwicklungszyklus.

Auf dem Speiseplan von Insekten stehen pflanzliche und tierische Nahrungsmittel. Aber es gibt auch Allesfressern wie die Ohrwürmer. Häufig ernähren sich Insekten jedoch nur von Pflanzen oder nur von Fleisch. Bei den Pflanzenfressern gehören auch Holz, Mist und Dung zur Ernährung der Tiere. Insekten sind in der Lage auch aus diesen verwertbare Nährstoffe für ihre Entwicklung zu ziehen. Unter den Fleischfressern gibt es Räuber, Parasiten und Aasfresser. Je nach Entwicklungsphase können Insekten ihren Ernährungstyp auch wechseln. Von Spezialisten, die nur eine ganz bestimmte Pflanze nutzen gibt es auch die Allrounder und Generalisten, die ihre Ernährung flexibel gestalten.

So vielfältig wie die Welt der Insekten ist, so wenig können wir auf sie verzichten. Das Funktionieren fast aller Ökosysteme hängt von ihnen ab. Damit sind sie für Mensch und Natur unersetzliche Lebewesen. Ökosysteme könnten kollabieren, wenn Insekten fehlen. Dabei muss eine Art nicht einmal ausgestorben sein, selbst wenn noch

einzelne Individuen in weit auseinanderliegenden Gebieten vorkommen, ist der Nutzen der Insektenart verloren.

  • Nahrungsgrundlage: Eine Vielzahl weiterer Tierklassen wie Vögel, Säugetiere, Amphibien, Reptilien, Fledermäuse und Spinnen ernähren sich von Insekten. 60 Prozent der heimischen Vogelarten fressen hauptsächlich Insekten und viele weitere Vögel fangen wenigstens zur Brutzeit Insekten, um damit ihre Jungen zu füttern.
  • Bestäubung: Insekten zählen zu den wichtigsten Pflanzenbestäubern. Durch das Sammeln von Nektar und Pollen sorgen sie für den Fortbestand der Pflanzenwelt und stellen einen Großteil unserer Ernährung sicher.
  • Verwertung: Insekten spielen eine wichtige Rolle bei der Remineralisierung organischer Stoffe wie Pflanzenresten und Tierleichen im Boden, in der Bodenstreu oder im Totholz.
  • Regulation: Insekten sind wichtige Nützlinge in der Forst- und Landwirtschaft. Im Bio-Anbau, wo auf Pestizide weitestgehend verzichtet wird, ist die Förderung von Nützlingen gar ein elementarer Bestandteil der Produktion, da durch sie die Ausbreitung schädlicher Insekten eingedämmt wird.

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Weltweit sind inzwischen 40 Prozent aller Insektenarten vom Aussterben bedroht. Aber auch Arten, die bisher nicht vom Aussterben bedroht sind, werden immer weniger. Innerhalb von 27 Jahren ist die weltweite Biomasse aus Insekten um 76 Prozent zurückgegangen. Und jedes Jahr verlieren wir mindestens weitere 2,5 Prozent. Schmetterlinge, Hautflügler, Libellen, Eintagsfliegen und Dungkäfer gehören zu den am stärksten bedrohten Arten.

In unserer von Monokulturen und dem Einsatz von Insektiziden, Herbiziden und Düngemitteln geprägten Landwirtschaft haben Insekten kaum noch eine Chance. Sie brauchen abwechslungsreiche Lebensräume mit vielfältigen Strukturen und Landschaften. Auch die zunehmende Lichtverschmutzung ist besonders in den Städten in den letzten Jahrzehnten zu einem massiven Problem geworden. Insekten werden von den Lichtkegeln der Leuchtreklame, Hochhaus- und Straßenbeleuchtung angezogen, verlieren dort die Orientierung und sterben vor Erschöpfung oder als leichte Beute von Fledermäusen oder Spinnen.