Büffelzikade - Stictocephala bisonia
Zikaden
Zikaden ernähren sich mit Hilfe ihrer Saugrüssel von Pflanzensäften und eignen sich durch ihre spezifischen Lebensraumansprüche besonders als Indikatoren für naturschutzfachliche Bewertungen. In Deutschland kommen 635 Zikadenarten vor, wobei 11 Arten eingeschleppt wurden, vor allem durch den internationalen Pflanzenhandel.
Zikaden sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Spinnen, Ameisen und vor allem für bestandsgefährdete Vogelarten des Offenlandes.
Etwa 37% der einheimischen Zikadenarten sind bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben. Ungefähr ein Drittel der bestandsgefährdeten Arten ist sogar direkt vom Aussterben bedroht. 44% der Zikadenarten werden derzeit noch als ungefährdet eingestuft. Der Rest gilt als extrem selten (2%), steht auf der Vorwarnliste (11%) oder konnte aufgrund unzureichender Datenlage nicht eingestuft werden (6%).
Unter den verhältnismäßig vielen vom Aussterben bedrohten Zikadenarten befinden sich viele Bewohner von gefährdeten Lebensräume wie extensive Rinderweiden, Verlandungszonen nährstoffarmer Gewässer und andere Lebensräume, die durch intensive Landnutzung zurückgehen. Deutschland hat eine besondere Verantwortung für den weltweiten Erhalt von 43 Zikadenarten. Dazu gehören z.B. die Kyffhäuserzikade und die Holsteiner Moorzirpe, die bisher ausschließlich in Deutschland nachgewiesen sind.
Zikaden als Bioindikator
Die Insektengruppe der Zikaden (Auchenorrhyncha) wurde in den letzten Jahren immer öfter als sensitive Indikatorgruppe zur
Indizierung von Veränderungen des Lebensraums und der Biodiversität insbesondere in Grünlandökosystemen eingesetzt und zur naturschutzfachlichen Bewertung herangezogen. Die einzelnen Zikadenarten zeigen eine differenzierte Abhängigkeit von Eigenschaften
ihres Lebensraums, insbesondere vom Mikroklima und der Vegetationsstruktur, sowie eine oftmals ausgeprägte Bindung an bestimmte Pflanzenarten und Vegetationstypen. Viele Zikadenarten reagieren kleinräumig und kurzfristig auf Zustand und Veränderungen ihres Lebensraums (z. B. Vegetationsstruktur und Nährpflanzenqualität)
Untersuchungen zur Zikadenfauna liefern damit ausgesprochen flächen- bzw. parzellenscharfe Aussagen, wie sie besonders im vertraglich gebundenen Naturschutz, bei lokalen Eingriffen sowie bei der Schutzwürdigkeitsbewertung eines Landschaftselements notwendig sind.
Zikaden werden von uns mittels Kescher und Klopfschirm erhoben
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