Tagfalter

In Deutschland leben ca. 140 Tagfalter zzgl. 44 Arten der Alpen.

Charakteristisches Merkmal sind die meist bunt gezeichneten, dicht beschuppten Flügel, so dass man anhand der Flügelzeichnung diese gut unterscheiden kann.

Fast alle einheimischen Tagfalter leben als Raupe von pflanzlicher Nahrung, das Spektrum reicht von Gräsern über krautige Pflanzen bis zu den Blättern von Sträuchern und Bäumen. Die verschiedenen Tagfaltergruppen bevorzugen meist bestimmte Pflanzenfamilien. Die Bläulingsraupen bevorzugen zum Beispiel Schmetterlingsblütler, die meisten Weißlingsraupen Kreuzblütler und die Augenfalter Gräser. Manche Arten sind teilweise an eine einzige Pflanzenart gebunden (monophag) z.B. der Landkärtchenfalter, dessen Raupe ausschließlich an Brennnesseln lebt, andere Arten nutzen nur eine Auswahl von verwandten Pflanzenarten, während wieder andere ein breites Spektrum an Pflanzenarten aufnehmen können (polyphag). Die Bindung der Raupen an bestimmte Wirtspflanzen ist enger als die Bindung der Falter an die nektarspendenden Blühpflanzen.

Neben Blüten saugen manche Falter auch austretende Baumsäfte oder an gärenden Früchten.

Viele der heimischen Tagfalter sind an bestimmte Lebensräume gebunden. Durch Veränderungen bzw. Vernichtung dieser Lebensräume sind diese Falter stark gefährdet, wie z.B. durch Flächenversiegelungen, Aufgabe von Magerrasen, Heiden, Mooren und Wald, Aufforstungen, Entwässerung von Flächen und Düngung in der Landwirtschaft.

Dadurch bedingt verschwinden die notwendigen Futter- und Wirtspflanzen, mit fatalen Folgen für die monophag lebenden Falter.

Tagfalter sind Bioindikatoren für Umweltveränderungen. Sie reagieren sehr rasch auf Klimaveränderungen und auf Veränderungen der Lebensraumbedingungen, wie z.B. Zerstückelung oder nicht angepasste Pflege von Lebensräumen.

Tagfalter werden von uns mittels Sichtung und Kescherfang erhoben. Alle Tiere werden selbstverständlich unversehrt wieder in die Freiheit entlassen!